Fernmeldewesen 1955-1961

1955 – 1967
Von der Amstgründung bis zum Neubau des Fernmeldeamtes

1955 1. April – Mit Verfügung II A 3 4201-0 vom 30.3. 1955 wird nach Abschluss der Planungsphase in Gießen ein Fernmeldeamt mit Linientechnik eingerichtet. Damit werden die strukturellen Vorgaben erfüllt, sämtliche Fernmeldedienste eines größeren Gebietes zusammenzufassen und durch ein zentrales Amt mit eigener Verwaltung zu organisieren.

Die Leitung des neuen Amtes übernimmt OPR Dipl. Ing. Christoph Wolff, der bisher als Abteilungsleiter beim Fernmeldeamt Darmstadt tätig war.

 
 

Artikel GAZ vom 6.4.1955

  Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Aufgaben der Fernmeldedienste in Mittelhessen von folgenden Ämtern wahrgenommen:
  Vom FBA Wiesbaden: a) der Fernmeldebaudienst in den ÜF-Bereichen Gießen, Wetzlar, Biedenkopf, Dillenburg, Limburg und Weilburg
    b) die Unterhaltung der technischen Einrichtungen und die Fernsprechentstörung in den Außenbezirken dieser Bereiche.
 
  Vom FBA Kassel:   Der Fernmeldebaudienst im ÜF-Bereich Marburg.
 
  Von den Postämtern Gießen, Biedenkopf, Dillenburg, Wetzlar, Limburg und Weilburg:   Die Fernmeldedienste am Ort.
 
  Vom Postamt Marburg:   Die Fernmeldedienste des gesamten ÜF-Bereichs des Fernamtes Marburg (später KVST-Bereich).

 

  Die neuen Verwaltungsdienststellen können vorerst nur behelfsmäßig untergebracht werden. Im alten Fernmeldegebäude, Bahnhofstraße 91 (Hoftrakt des Postamtes Gießen) verbleibt der eigentliche Fernmeldebetrieb mit den technischen Einrichtungen. Im benachbarten ehemaligen Hotel „Kuhne“ befinden sich die Amtsleitung mit Kanzlei sowie die Personalstelle. Fernmelderechnungsstelle, Anmelde- und Buchstelle kommen in den beiden angemieteten Gebäuden „Karstadt“ im Seltersweg und „Euler“ unter.

Die Fernmeldedienststellen (Fernsprech- und Telegrafendienste) Wetzlar und Marburg werden am 1. Mai zugeordnet. Einen Monat später, am 1. Juni folgen Dillenburg mit der Fernmeldebetriebsstelle Biedenkopf und Limburg mit der Betriebsstelle Weilburg.

Aus Organisationsgründen werden zum Gründungszeitpunkt des Gießener Amtes die Baudienste noch nicht eingegliedert und verbleiben noch einige Monate bei ihren bisherigen Verwaltungseinheiten.

So gliedert sich nach den Übernahmen das neue Fernmeldeamt zunächst in die 4 Abteilungen:

  I Verwaltung
  II Fernsprech- und Telegrafenbetrieb
  III Technischer Betrieb und
  IV Planung
  und in die außenliegenden Fernmeldedienststellen Wetzlar, Marburg, Limburg mit Weilburg und Dillenburg mit Biedenkopf.

 

Der Personalbestand beläuft sich am Gründungsdatum 1.4.1955 auf 279 und steigt zum 1.5.1955 auf 535 und nochmals zum 1.6. 1955 auf 771.

Zum Gründungszeitpunkt hat der Fernmeldedienst folgenden Umfang:
64 Fernsprech-Ortsnetze mit ca. 20.000 Hauptanschlüssen und einem Verkehrsaufkommen von 18.000.000 Ortsgesprächen im Jahr,
7 handvermittelte Fernämter mit 150 Fernplätzen und 6.000.000 Ferngesprächen,
2 TW-Vermittlungsstellen mit zusammen 90 Fernschreibteilnehmern,
7 Telegrafenstellen,
Verstärkerstellen in Gießen, Limburg, Weilburg, Wetzlar, Marburg, Biedenkopf und Dillenburg, davon 2 nur mit regionalen Verkehrsbeziehungen, sowie Hilfsverstärkerstellen in Gönnern, Ernsthausen und Josbach,
1 Funkübertragungsstelle mit ersten überregionalen Richtfunkeinrichtungen.

Im Amtsbereich werden ca. 170.000 Rundfunkteilnehmer gezählt.

An Investitionsmitteln stehen im Gründungsjahr lediglich 5,5 Millionen DM zu Verfügung. 3 Millionen für den Ausbau der technischen Einrichtungen und 2,5 Millionen für den Netzausbau.

 
 

Artikel GAZ vom 28.5.1955

  Erweitert werden folgende Ortsvermittlungsstellen (OVStW):

18. Mai Ewersbach auf 270 AE, System 50p mit HDW 46
6. Juni Kirchhain auf 350 AE, System 50 mit HDW 27
9. September Wallau auf 200 AE, System 50 mit HDW 27
1. Oktober Hartenrod auf 190 AE, System 31a
20. Oktober Lahr auf 100 AE, System 34.

Das Limburger Fernamt wird um 7 auf 28 Fernplätze ausgebaut.

 
 

Artikel GAZ vom 17. September und 22. Oktober 1955

 
  Im Laufe des Jahres erfolgt in Gießen der Erstaufbau von Trägerfrequenzeinrichtungen (System Z12), über die Verkehrbeziehungen nach Frankfurt, Biedenkopf, Marburg, Wetzlar und Dillenburg geführt werden. Die Systeme werden auf unbespulten Rundfunk-Doppeladern der Fernkabel FK 09 und FK 31 betrieben.

Im April wird in der Funkübertragungsstelle (FuÜSt) „Hohes Lohr“ bei Haina eine Richtfunkstrecke in Betrieb genommen. Das verwendete „DMG“ System stammte aus Beständen der ehemaligen Wehrmacht und bleibt nur bis 1958 in Betrieb. Die Strecke dient zur Übertragung von 12 Fernsprechkanälen zwischen dem Feldberg (Frankfurt) und Lohfelden (Kassel). Zudem werden noch 2 weitere PPM 24/2200 Systeme (Puls-Phasen-Modulation) von Telefunken für die Strecke Frankfurt-Lohfelden eingeschaltet, die jedoch nur kurz in Betrieb bleiben.

Am 22. Juni wird die erste FREDA-Anlage (Frequenzmodulierte Dezimeter-Anlage) zwischen dem Feldberg und dem Hohen Meißner in Betrieb genommen.

 
 

Artikel GAZ vom 21. November 1955

 

1956 1. Januar – Mit der Übernahme des Baudienstes von den bisher zuständigen Fernmeldebauämtern Wiesbaden und Kassel kommt es zur Einrichtung einer fünften Abteilung und die Baubezirke Gießen, Limburg mit Weilburg, Wetzlar, Marburg und Dillenburg mit Biedenkopf werden dem neuen Fernmeldeamt Gießen angegliedert.

29. Februar – Die OVSt Battenberg (Eder) wird in einen neuen Raum im Haus der dortigen Poststelle verlegt und dabei auf 300 AE, System 50p mit HDW 46 erweitert.
Gleichzeitig wird die OVSt Battenberg nach der im Jahr 1932 erfolgten politischen Abtrennung vom Kreis Biedenkopf wieder dem Fernamt Biedenkopf zugeordnet. Als Zweitausgang bleibt die Anbindung an das Fernamt Frankenberg bestehen.

1. April – Anpassung der Grenzbereiche des Gießener Amtsbereichs:
Das Ortsnetz Mücke wird abgetrennt und dem Fernmeldeamt Fulda zugeordnet. Die Ortsnetze Ernsthausen, Gemünden (Wohra) und Rosenthal kommen zum FA Kassel. Brandoberndorf wird dem FA Frankfurt zugeschlagen und die Ortsnetze Butzbach und Münzenberg werden vom FA Darmstadt übernommen.

Durch den ständig anwachsenden Verkehr reichen die Adern der NF-BzK nicht mehr aus. Deshalb werden einige Doppeladern entspult um darauf TF-Systeme Z 12 betreiben zu können.
Im Laufe des Jahres gehen die ersten Z 12-Systeme Gießen – Biedenkopf, Gießen – Frankfurt, Gießen – Marburg und Wetzlar – Dillenburg in Betrieb.

Folgende Ortsvermittlungsstellen (OVStW) werden im Laufe des Jahres erweitert:

28. März – Rosenthal Bz. Kassel auf 100 AE, System 34.
20. April – Gönnern auf 250 AE, System 50 mit HDW 27.
2. Mai – Großen Buseck auf 250 AE, System 50 mit HDW 27.
18. Juli – Camberg auf 350 AE, System 50 mit HDW 27.
19. Juli – Allendorf/Kr. Marburg Verlegung in die oberen Räume der dortigen Poststelle und Erweiterung auf 300 AE, System 50p mit HDW 46.
12. Oktober – Breidenbach/Kr. Biedk. auf 200 AE, System50p mit HDW 46.
9. November – Schweinsberg auf 150 AE, System 34.
28. November – Nenderoth auf 50 AE, System 34.

 
 

Plan der Fernmeldebaubezirke im Fernmeldeamt Gießen – Stand 1956

  Die Bestände der Fernämter werden weiter ausgebaut:

Gießen – von bisher 44 um 6 auf 50 Fernplätze,
Dillenburg – von bisher 20 um 4 auf 24 Fernplätze,
Marburg – von bisher 19 um 4 auf 23 Fernplätze und

Wetzlar – von bisher 22 um 3 auf 24 Fernplätze.

Durch die Verlegung eines Bezirkskabels nach Breidenbach können die alten störanfälligen Freileitungen abgebaut und die Zahl der Überweisungsleitungen zum Fernamt erhöht werden.

Im Marburg wird eine TW-Vermittlungsstelle eingeschaltet.

 
 

Plan der Fernmelde-Dienststellenbereiche im Fernmeldeamt Gießen – Stand 1956

 
 

Artikel GAZ vom 3. Mai 1956

 
 

Artikel GAZ vom 3. Dezember 1956

 
 

Artikel GAZ vom 6. September u.31. Oktober 1956

 
  In den Monaten Oktober und November werden in Gießen im Seltersweg die ersten Fernsprechkabel verlegt. Bisher führen Luftkabel von den Parallelstraßen her über die Höfe zu den Teilnehmeranschlüssen im Seltersweg.

Der Funkstörungsmeßdienst wird mit dem Erscheinen der Dienstanweisung (DAFuStöMD) neu geregelt.

8. August – In der Funkübertragungsstelle Haina (Hohes Lohr) wird für die Richtfunkstrecke Frankfurt-Hamburg eine FREDA-Anlage in Betrieb genommen.

 

Statistik 1956

  ÜF-Bereich
(KVSt-Bereich)
Ortsgespräche handverm.
Ferngespräche
SWFD Gespräche
  Gießen 5.974.644 1.693.196 -.-
  Marburg 3.737.675 1.039.156 -.-
  Limburg 3.488.045 1.312.451 -.-
  Wetzlar 3.210.869 998.999 -.-
  Biedenkopf 1.002.051 516.685 -.-
  Weilburg 883.660 393.463 -.-
  Dillenburg 2.062.937 1.133.147 -.-

Bereich FA Gießen

  Fernschreibanschlüsse Rundfunkteilnehmer Fernsehteilnehmer

Personalstand
1.1.1956
  120 180.000 10.000 931

 

 

1957 30. Januar – Die Handvermittlung in Rodheim-Bieber wird abgeschaltet und durch eine Wählvermittlungsstelle mit 150 AE, System 50p mit HDW 46 ersetzt. Die Umwandlung der noch bestehenden handvermittelten Ämter in Wählvermittlungsstellen schafft die Voraussetzung für die spätere Einbeziehung in den Selbstwählferndienst (SWFD).

 
 

Artikel GAZ vom 31. Januar 1957

 

  Folgende Ortsvermittlungsstellen (OVStW) werden im Laufe des Jahres erweitert:

29. März – Obertiefenbach auf 200 AE, System 50 mit HDW 27
2. August – Beilstein auf 60 AE, System 50p mit HDW 46
16. August – Hirzenhain auf 70 AE, System 50p mit HDW 46
13. September – Breitscheid auf 150 AE, System 50p mit HDW 46
14. November – Ulm auf 100 AE, System 34
12. Dezember – Frankenau auf 130 AE, System 50p

An Fernämtern werden aufgerüstet:

31. März – Limburg auf 28 Fernplätze mit 63 Fernleitungen
1. April – Biedenkopf auf 10 FPl. mit 37 FLtgn.
1. April – Dillenburg auf 24 FPl. mit 55 FLtgn.
1. April – Gießen auf 50 FPl. mit 200 FLtgn.
1. April – Marburg auf 23 FPl. mit 64 FLtgn.
1. April – Weilburg auf 6 FPl. mit 25 FLtgn.
1. April – Wetzlar auf 25 FPl. mit 72 FLtgn.
1. November – Biedenkopf auf 12 FPl. mit 37 FLtgn.

17. März – In Dillenburg werden die Fernsprech-Ansagedienste erweitert. Für die Ortsgesprächsgebühr sind nun Zeitansage, Toto- und Lottodienst und die Wettervorhersage nutzbar. Für die Nutzung des Nachrichtendienstes und der Küchentips fällt eine Ferngebühr von 1,44 DM an.

In Wetzlar wird der Selbstwählferndienst (SWFD) eingeführt. Damit zählt die Industriestadt am Zusammenschluss von Lahn und Dill zu den ersten Städten im Bundesgebiet, die an das SWFD-Netz angeschlossen werden. Ermöglicht wurde die relativ frühe Einführung durch die Unterstützung der ansässigen Industrieunternehmen, die Kredite für den technischen Aufbau zur Verfügung stellten.

Die Wetzlarer Knotenvermittlungsstelle (KVSt) nimmt am 15. April ihren Betrieb auf (System 4-Draht-Übergangstechnik 54). In der 1. Ausbaustufe beschränkt sich der Selbstwählbetrieb jedoch auf die Teilnehmer des Wetzlarer Ortsnetzes.

21. Juli – Anschluss der Haupttelegrafenstelle (HTSt) Gießen an das Gentex-Netz. Verbunden damit ist die Einführung des Nachtdienstes.

 
 

Artikel GAZ vom 23. Mai 1957

 

  Für den Bau eines neuen FA-Gebäudes in der Liebigstraße laufen die Vorplanungen an und erste Baugrunduntersuchungen werden vorgenommen. Die auf dem Grundstück noch stehende Ruine der „Alten Klinik“ muß dem Neubau weichen und soll abgerissen werden.
Zunächst war von der OPD vorgesehen, auf dem Grundstück ein Postamt mit Paketumschlagstelle zu errichten. Da sich die Fläche jedoch für die Pläne nicht eignete, waren die bereits eingeleiteten Kaufverhandlungen mit der Stadt wieder abgebrochen worden.

 
 

Liebigstraße-Ecke Frankfurter Straße mit der Ruine der „Alten Klinik“

 
 
 
 

Grundstückssituation Liebigstraße mit der Ruine „Alte Klinik“

  1. August – Die Telegramm- und Eilzustellung in Marburg, die bisher noch der Fernmeldedienststelle zugeordnet ist, wird dem dortigen Postamt eingegliedert.

1. November – Die Erreichbarkeit im SWFD von der Wetzlarer Knotenvermittlungsstelle (KVSt) aus erhöht sich auf 220 Ortsnetze.

Mit der Einrichtung einer zweiten FernVStHand Ende des Jahres in Dillenburg wird der Bestand an Fernplätze nochmals um 6 erweitert.

 
 

Artikel GAZ vom 26. Oktober 1957

  23. November – In der Poststelle Niederkleen geht die Zeit der Handvermittlung zu Ende. Die alte Einrichtung wird abgeschaltet und durch eine Wählvermittlungsstelle, System 50p mit HDW 46 ersetzt. Damit sind alle Ortsvermittlungsstellen im Bereich Wetzlar auf Wählbetrieb umgestellt.

In Limburg wird eine Telegrafen-Wählvermittlungsstelle (TWVSt) in Betrieb genommen.

Die Rundfunk-Hilfsmeßstellen in Marburg und Dillenburg werden an den Sitz des Fernmeldeamtes nach Gießen verlegt und mit der Dienststelle FuS vereinigt. Der erste Dienstwagen mit „Spezialausrüstung“ für den Funkstörungsmeßdienst in Gießen war ein sogenannter „Funkmeßwagen 50“, ein mit Stromversorgungsanlage und Peilantenne ausgestatteter VW-Käfer.

 

Statistik 1957

  ÜF-Bereich
(KVSt-Bereich)
Ortsgespräche handverm.
Ferngespräche
SWFD Gespräche
  Gießen 6.581.701 1.859.546 -.-
  Marburg 3.888.089 1.108.578 -.-
  Limburg 3.587.829 1.486.747 -.-
  Wetzlar 3.173.175 906.960 274.270
  Biedenkopf 1.062.633 534.439 -.-
  Weilburg 1.009.427 431.169 -.-
  Dillenburg 2.216.077 1.182.952 -.-

Bereich FA Gießen

  Fernschreibanschlüsse Rundfunkteilnehmer Fernsehteilnehmer

Personalstand
1.1.1957
  153 188.750 15.531 988

 

 

1958 1. März – Der Bereich des FA Gießen wird nach Norden hin ausgeweitet. Die bisher dem FA Kassel zugeordnete Fernmeldebetriebstelle Frankenberg wird in das Gießener Amt eingegliedert und bildet zusammen mit der Betriebsstelle Biedenkopf den Fernmeldebezirk (FBz) Biedenkopf.

Gleichzeitig wird vom Fernmeldebaubezirk Dillenburg der Bereich Biedenkopf abgetrennt und mit den Baudienststellen Frankenberg zum Fernmeldebaubezirk (FBBz) Biedenkopf zusammengefasst.

Im Zuge der Umstrukturierung erfolgt auch die Aufteilung des FBBz Gießen in je einen Baubezirk mit oberirdischen bzw. unterirdischen Bauaufgaben.
Somit sind dem FA-Gießen 5 Fernmeldebezirke (FBz), 7 Fernmeldebaubezirke (FBBz) und 1 Technischer Baubezirk (TBz) zugeordnet.

 
 

Plan der Fernmeldebezirke und F-Betriebsstellen im Fernmeldeamt Gießen – Stand 1958

  8. März – Im Ortsnetz Gießen startet der vereinfachte Selbstwählferndienst. Zunächst sind die Selbswählverbindungen jedoch beschränkt auf den Verkehr nach Frankfurt und Offenbach. Am 7. Juni beginnt der SWF-Verkehr mit Wetzlar.

8. März – In Grünberg wird die Handvermittlung abgeschaltet und durch eine Wählvermittlungsstelle mit 350 AE, System 50p mit HDW 46 ersetzt.

 
 

Artikel GAZ vom 7. März 1958

  Nach dreijähriger Bauzeit wird Anfang des Jahres das neue Stadtpostamt fertig gestellt. Damit endet ein jahrelanges Provisorium in den Räumen des alten Karstadtbaus im Seltersweg 28.
Auf dem Grundstück „Neue Bäue“ – Ecke Sonnenstraße erhebt sich nun das moderne, fünfstöckige Gebäude, in dessen Erdgeschoss Schalterhalle und Postschließfächer untergebracht sind. In die vier oberen Stockwerke sollen die Verwaltungsdienststellen des Fernmeldeamtes einziehen. Vor dem Baubeginn im März 1955 musste zunächst das Grundstück von den Trümmern geräumt werden. Hier standen ursprünglich das ehemalige Pädagogium und das Klubhaus des Gießener Gesellschaftsvereins, die am 6. Dezember 1944 in der verherenden Bombennacht zusammen mit der Gießener Altstadt untergingen.

18-21. März – Ein Teil der bisher behelfsmäßig untergebrachten Verwaltungsdienststellen des Gießener Fernmeldeamtes ziehen um die 4 Obergeschosse des neuen Stadtpostamtes Neue Bäue/Ecke Sonnenstraße.

 
  Nachdem die Gießener Stadtverordneten dem Verkauf des Grundstücks Liebigstraße 16 zugestimmt haben, kauft die Deutsche Bundespost am 1. März 1958 das Gelände zur Errichtung eines neuen Fernmeldegebäudes.

31. Mai – Die Handvermittlung in Hungen wird abgeschaltet und durch eine OVStW mit 350 AE, System 50p mit HDW 46 ersetzt.

 
 

Artikel GAZ vom 22. April 1958

  Durch die stetige Zunahme an Fernschreibteilnehmern und den weiteren Ausbau des TW-Netzes wird die Schaffung einer eigenen Dienststelle für den Betrieb der Fernschreibeinrichtungen notwendig. Im Juli wird in Gießen die neue Dienststelle gegründet. Sie beinhaltet die Tätigkeitsbereiche UFs (Unterhalten von Fernschreibeinrichtungen), UT (Unterhalten von Telegrafenvermittlungsstellen), TÜ (Telegrafen-Übertragungsbetrieb, sowie eine Telegrafie- Prüf- und Meßstelle.

  Zu diesem Zeitpunkt bestehen neben den TW-VStn Gießen, Limburg und Marburg TW-Teilvermittlungsstellen in Biedenkopf, Herborn, Dillenburg und Stadt Allendorf, die über WT 51 Systeme an die TW-Vermittlungsstelle Gießen angebunden sind.

Der zunehmende TW-Auslandsverkehr erfordert eine Umbenennung des Telegrafenwählnetzes (TW) in Telex-Netz (Telegram Exchange). Die Vermittlungsstellen werden künftig mit „TxVSt“ bezeichnet.

 
 

Artikel GAZ vom 7. Juni 1958

 
 

Artikel WNZ vom 25. Juli 1958

 
 

Artikel GAZ vom 7. August 1958

  15. September – Erster Einsatz von Telefax-Geräten in Gießen und Marburg.

17. September – Inbetriebnahme einer FREDA-Endstelle (Empfang) für das 1. Fernsehprogramm in der Funkübertragungsstelle Biedenkopf 1 auf der „Sackpfeife“.

23. September – Erweiterung der Teil-TxVSt Marburg auf 60 Beschaltungseinheiten.

26. September – Einrichtung eines WT-51 Systems zwischen Ewersbach und Dillenburg.

An Ortsvermittlungsstellen (OVStW) werden im Laufe des Jahres erweitert:

8. Februar – Niederweidbach auf 150 AE, System 34
2. August – Hohensolms auf 100 AE, System 50p mit HDW 46
9. August – Niederweimar auf 150 AE, System 34
19. Dezember – Dauborn auf 300 AE, System 50p mit HDW 46
20. Dezember – Ehringshausen auf 250 AE, System 50p mit HDW 46
Katzenfurt auf 100 AE, System 50p mit HDW 46
Kölschhausen auf 60 AE, System 50p mit HDW 46

Die Marburger FernVStHand wird im August um 3 Fernplätze erweitert. Im Dillenburger Fernamt kommen Ende des Jahres 2 weitere Fernschränke hinzu.

13. Dezember – In Londorf wird die Handvermittlung abgeschaltet und durch eine OVStW mit 250 AE, System 50p mit HDW 46 ersetzt.

 
 

Artikel GAZ vom 15. Dezember 1958

 
 

ÜF-Netzplan im Fernmeldeamt Gießen – Stand 1958

  18. Dezember – Auch in Mücke, das noch dem FA Fulda zugeordnet ist, läuft die Zeit der handvermittelten Ortsgespräche ab. Die Anlage wird abgebaut und durch eine OVStW mit 250 AE, System 50p mit HDW 46 ersetzt.

 

Statistik 1958

  ÜF-Bereich
(KVSt-Bereich)
Ortsgespräche handverm.
Ferngespräche
SWFD Gespräche
  Gießen 6.523.808 1.842.600 352.729
  Marburg 3.937.312 1.257.457 -.-
  Limburg 3.570.604 1.531.447 -.-
  Wetzlar 3.151.537 844.580 518.725
  Frankenberg 841.736 397.059 -.-
  Biedenkopf 992.697 592.375 -.-
  Weilburg 1.037.361 460.274 -.-
  Dillenburg 2.268.810 1.247.952 -.-

Bereich FA Gießen

  Fernschreibanschlüsse Rundfunkteilnehmer Fernsehteilnehmer

Personalstand
1.1.1958
  241 196.883 25.717 1079

 

 

1959 Nach Inkrafttreten der Org. Richtlinie FÄ/FBÄ gliedern sich die 5 Abteilungen des FA Gießen wie folgt:
  1-4 Verwaltung/Fernsprech- und Telegrammdienste
  2-3 Haushalt/Teilnehmerdienste
  5A Planung und Bauausführung Vermittlungs- und Übertragungstechnik
  5BCD Technischer Fernsprech- und Telegrafenbetrieb, Übertragungsbetrieb
  6 Linientechnik
 
 

Artikel GAZ vom 20. Januar 1959

  21. Januar – Die bisher im ON Gießen noch handvermittelten Ansagedienste für Lotto- und Totoergebnisse werden über neue vollautomatische Ansagegeräte (Dimaphon) übermittelt. Neu eingeführt sind die Ansagen: Reisewetterbericht (nur Sommer), Straßenzustandsbericht (nur Winter) und die Veranstaltungspläne für Kino u. Theater.

22. Januar – In Weilburg wird ein neues Fernamt in Betrieb genommen, das mit 9 Fernplätzen ausgestattet ist.

15. März – Inbetriebnahme des neuen, auf 7 Fernplätze erweiterten Fernamtes Frankenberg.

 
 

Artikel GAZ vom 17. Februar 1959

  Zur Verbesserung der Nachwuchssituation im mittleren technischen Dienst wird am 1. April eine Lehrlingsausbildungsstelle eingerichtet. Im ersten Ausbildungsjahr werden 20 Fernmeldelehrlinge eingestellt. Die Leitung der neuen Ausbildungsstelle übernimmt Ernst August Deierling. Untergebracht wird die Lehrwerkstatt zunächst provisorisch im angemieteten Karstadtbau im Seltersweg.

 
 

Artikel GFP vom 21. April 1959

  23. Mai – Der SWFD im Bereich des Wetzlarer Knotenamtes wird auf die Ortsnetze Ehringshausen, Hohensolms, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederkleen ausgeweitet.

17. Juni – Die OVSt Mücke wird vom Fernmeldeamt Fulda abgetrennt und wieder dem FA Gießen zugeordnet.

Im Juni wird in der Fernvermittlungsstelle Gießen der halbautomatische Vermittlungsbetrieb mit der Schweiz und Paris aufgenommen. Im Juli folgt Luxemburg.

Mitte des Jahres werden im Fernamt Frankenberg 2 zusätzliche Fernplätze eingeschaltet.

Erweiterung der Fernämter:

1. Oktober – Dillenburg auf 32 Fernplätze mit 73 F-Ltgn.
Gießen auf 65 Fernplätze mit 224 F-Ltgn.
Limburg auf 35 Fernplätze mit 76 F-Ltgn.
Marburg auf 32 Fernplätze mit 65 F-Ltgn.
1. Dezember – Weilburg auf 13 Fernplätze

An Ortsvermittlungsstellen (OVStW) werden im Laufe des Jahres erweitert:

26. Juni – Holzhausen, Kr. Biedenkopf auf 150 AE, System 34
4. September – Wetzlar auf 2910 AE, System 40 und 50a
19. September – Sachsenberg (Waldeck) auf 150 AE, Endamt 57
10. Oktober – Weilmünster auf 256 AE, System 55

16. Oktober – Mit der Inbetriebnahme eines neuen „Dimaphon-Ansagegestelles werden in Wetzlar die Ansagedienste für Kinoveranstaltungen und Wetterdienst automatisiert.

Im Laufe des Jahres wird zwischen Frankfurt und Siegen ein TF-Kabel (TFFK 102) ausgelegt. Innerhalb des FA-Bereiches wird die Strecke durch Zwischenverstärker in Möttau, Philippstein, Hirschhausen, Selters, Niedershausen, Obershausen, Odersberg, Driedorf und Rabenscheid versorgt, die in einem Abstand von 4,5 Km entlang der Trasse aufgebaut wurden.
Das TF-Kabel, auf dem 4 Systeme V 2700 eingl. und 3 Systeme V 300 eingl. betrieben werden können, ist das erste seiner Art in Deutschland und dient zum Teil noch zu Versuchszwecken. Die Zwischenverstärker sollen in Zukunft volltransistorisiert und in unterirdischen Gehäusen wartungsfrei arbeiten.

21. Dezember – In Anwesenheit von Vertretern der OPD Frankfurt, der Stadtverwaltung von Laubach sowie der Presse, Rundfunk und Fernsehen wird in Laubach/Oberhessen die letzte noch bestehende Handvermittlung im OPD-Bereich abgeschaltet und durch eine neue OVSt mit 256 AE, System 55 ersetzt.

 
 

Artikel GAZ vom 22. Dezember 1959

  Der Aufgabenbereich der Gießener Funkstörungsmeßstelle wird erweitert. Neben der seitherigen Rundfunkentstörung ist die Dienststelle künftig für die Abnahme und Überwachung aller Nöbl-Anlagen (Nicht öffentlicher beweglicher Landfunk) z.B. Funktaxi, Feuerwehr, Polizei, Betriebsfunk usw. zuständig.

Darüber hinaus fällt die Abnahme und Überwachung aller HF-Anlagen, die nicht der Nachrichtenübermittlung dienen wie Industriegeneratoren, Diathermiegeräte usw. und die Erkundung und Planung von Fernsehfüllsendern in den Aufgabenbereich der Dienststelle FuS.

15. August – Inbetriebnahme eines Richtfunksystems 120/2000 in Haina 1 für die Strecke Frankfurt-Kassel

Nach dreijähriger Bauzeit sind die drei Funkübertragungsstellen (FuÜSt)Driedorf (Höllberg), Gießen (Allendorf) und Limburg (Staffel) fertig gestellt. Die Anlagen bestehen aus Stahlgittermasten (Antennenträger) und Betriebsgebäuden für die Unterbringung der Technik.

1. Dezember – Inbetriebnahme der ersten Richtfunkstrecke von der FuÜSt Gießen 3 aus nach Limburg 1 über die FuÜSt Driedorf 2.
Der eingerichtete Richtfunk-Unterhaltungsbezirk wird bei der Abteilung 5 BCD angesiedelt.

Die Richtfunkstellen in Gießen, Limburg und Driedorf werden mit Schwungkraftanlagen für die Stromversorgung ausgerüstet.

In Gießen wird im Fernmeldegebäude die Niederspannungsschaltanlage erweitert und die 35 KVA Netzersatzanlage gegen eine 60 KVA Anlage ausgetauscht. Die TF-Systeme erhalten zur Stromversorgung eine „Turbowechselrichteranlage“.

 

Statistik 1959

  ÜF-Bereich
(KVSt-Bereich)
Ortsgespräche handverm.
Ferngespräche
SWFD Gespräche
  Gießen 8.133.207 1.999.965 520.954
  Marburg 4.357.902 1.430.334 -.-
  Limburg 4.006.480 1.730.540 -.-
  Wetzlar 3.450.847 796.493 767.823
  Frankenberg 864.514 431.792 -.-
  Biedenkopf 1.058.159 667.983 -.-
  Weilburg 1.034.432 511.339 -.-
  Dillenburg 2.411.013 1.407.952 -.-

Bereich FA Gießen

  Fernschreibanschlüsse Rundfunkteilnehmer Fernsehteilnehmer

Personalstand
1.1.1959
  295 202.703 39.075 1121

 

 

1960 Im Februar wird von Gießen aus der halbautomatische Vermittlungsverkehr nach Belgien aufgenommen. Im August folgt England.

29. März – Die neue Gießener Lehrlingsausbildungsstelle am Ludwigsplatz wird eingeweiht. Sie ist die vierte im Bezirk der OPD Frankfurt. Mit der Inbetriebnahme der neuen Lehrwerkstatt endet für den ersten Ausbildungsjahrgang das Provisorium im alten „Karstadtbau“. Am 1. April wird ein weiterer Nachwuchsjahrgang eingestellt und 25 neue Fernmeldelehrlinge beginnen ihre Ausbildung.

22. April – Mit der Einrichtung einer Tx-Teilvermittlungsstelle in Weilburg, die über ein WT 51 System an Limburg angebunden ist, wird der Fernschreibverkehr in der Region Oberlahn verbessert.

25. April – Nach Abschluß umfangreicher Kabelverlegungen und dem Aufbau der erforderlichen technischen Vermittlungseinrichtungen wird der schon länger angekündigte Selbstwählferndienst zwischen den Ortsnetzen Dillenburg und Herborn in Betrieb genommen.

 
 

Kabelverlegung zwischen Herborn und Burg durch den Fernmeldebautrupp Herborn

  11./12. Mai – Mit den Ortsnetzen Schwalbach, Niederweidbach und Braunfels werden die drei letzten Ortsvermittlungsstellen des Wetzlarer KVSt-Bereiches an den Selbstwählferndienst angeschlossen. Vorausgegangen war die entsprechende Erweiterung der SWFD-Technik in der Wetzlarer Fernvermittlungsstelle. Mit dem Ende der Umschaltarbeiten ist die Automatisierung des Ferndienstes im Bereich Wetzlar zum Abschluß gekommen. Künftig sind von Wetzlar aus etwa 1300 Ortsnetze im SWFD erreichbar.

 
 

Artikel GAZ vom 24. September 1960

 
 

Übersichtsplan FA Gießen von 1960

  Am Senderstandort Gießen 3 (Allendorf) gehen über Systeme 120/2000 am 23.6. die Richtfunkstrecken Fulda – Gießen 3 und am 19.9. Gießen 3 – Marktheidenfeld in Betrieb.

Im Sender Limburg 1 (Staffel) starten am 9.3. die RiFu-Verbindungen Limburg – Mayen und am 7.12. Limburg – Siegen.

Am Standort Haina 1 (Hohes Lohr) geht am 28.11. die „FREDA“- Verbindung Frankfurt-Kassel in Betrieb.

 
 

Meldung in der GAZ vom 13. Dezember 1960

 
 

Artikel GAZ vom 2. Dezember 1960

  Am 1. Dezember wird in Gießen der Richtfunk Prüf- und Meßbezirk eingerichtet und der Abteilung 5 BCD unterstellt.

10. Dezember – Das Ortsnetz Niederdresselndorf wird dem Knotenamtsbezirk Dillenburg zugeordnet.

 
 

Artikel GAZ vom 14. Dezember 1960

  14. Dezember – Inbetriebnahme des Fernwahlknotens im Gießen. Die Gespräche werden nun im halbautomatischen Dienst aufgebaut, d.h. die gewünschten Teilnehmer sind von den Fernplätzen aus direkt anwählbar. Im Zuge der Automatisierung des Fernsprechferndienstes werden in den Nachtstunden die Fernämter Biedenkopf, Dillenburg, Marburg und Weilburg zum „Verteilfernamt“ (künftig Hauptamt) Gießen durchgeschaltet.

17. Dezember – Einrichtung einer Tx-Teilvermittlungsstelle in Grünberg mit Anbindung über WT 51 System nach Gießen.

20. Dezember – Einrichtung einer Tx-Teilvermittlungsstelle in Frankenberg mit Anbindung über WT 51 System nach Gießen.

Erweitert und teilweise verlegt werden im Laufe des Jahres folgende Ortsvermittlungsstellen:

22. März – Biskirchen (Kr. Wetzlar) auf 162 AE, System 57, EMD und Zuordnung zum Knotenamtsbezirk Weilburg
8. April – Rauschenberg, Bz. Kassel auf 250 AE, System 57
22. April – Wetter Kr. Marburg auf 315 AE, System 55
27. Oktober – Haiger auf 546 AE, System 55
1. Dezember – In der OVSt Lollar wird die alte Technik gegen EMD, System 55 ausgetauscht und auf 374 AE erweitert.

Die OVSt Ulm wird zum 10. Oktober dem (künftigen) KVSt-Bezirk Weilburg zugeordnet.

Die Anzahl der Fernplätze im Fernamt Limburg wird auf 35 erhöht. Auch im Fernamt Biedenkopf kommen 4 Fernplätze hinzu. Der Bestand wächst auf 16.

 

Statistik 1960

  ÜF-Bereich
(KVSt-Bereich)
Ortsgespräche handverm.
Ferngespräche
SWFD Gespräche
  Gießen 8.535.644 2.322.051 598.236
  Marburg 4.814.109 1.624.090 -.-
  Limburg 4.553.401 1.946.754 -.-
  Wetzlar 4.031.422 504.654 1.422.149
  Frankenberg 996.263 478.475 -.-
  Biedenkopf 1.181.343 749.287 -.-
  Weilburg 1.122.591 601.608 -.-
  Dillenburg 3.048.739 1.536.335 269.688

Bereich FA Gießen

  Fernschreibanschlüsse Rundfunkteilnehmer Fernsehteilnehmer

Personalstand
1.1.1960
  322 203.382 51.570 1171

 

 

1961 Anfang des Jahres werden die Bezirkskabel im Bereich Dillenburg weiter ausgebaut. Damit geht der Bestand an Freileitungsstrecken mehr und mehr zurück.

13. März – Zwischen Hadamar und Limburg werden über ein WT 51 System Fernschreibverbindungen eingerichtet.

1. April – In der Lehrwerkstatt am Ludwigsplatz beginnen 40 neue Fernmeldelehrlinge ihre Ausbildung zum Fernmeldehandwerker.

5. Mai – In der Richtfunkstelle Haina 1 (Hohes Lohr) gehen die Richtfunkverbindungen Siegen – Haina 1 und Haina 1 – Lohfelden über System FM 120/2000 in Betrieb.

11. Mai – Das Frankenberger Fernamt wird auf 11 Fernplätze erweitert.

11. Juni – In Wetzlar werden die Verkehrsbeziehungen im SWFD auf 1800 Ortsnetze ausgedehnt.

Im Juni wird von Gießen aus der halbautomatische Vermittlungsverkehr nach Dänemark aufgenommen. Im August folgt Schweden, im September die Niederlande.

5. September – Einrichtung einer Tx-TeilVSt (Fernschreibvermittlung) in Hungen mit Anbindung über ein WT 51 System nach Gießen.

Seit dem 11. September benutzen die Endtelegrafenstellen (ETSt) Wetzlar, Limburg, Marburg, Weilburg, Frankenberg und Biedenkopf das Gentex-Netz (General-Telegram-Exchange). Außer den ETSt Weilburg, Biedenkopf und Frankenberg nehmen sie auch am Gentex-Auslandsverkehr teil.

Erweitert werden im Laufe des Jahres folgende Ortsvermittlungsstellen:

27. Januar – Aumenau auf 130 AE, System 57
23. Februar – Heskem auf 266 AE, System 57
24. Mai – Allendorf um 200 AE, System 50
31. Juli – Weilburg auf 850 AE System 50 mit HDW
14. September – Wetzlar um 1000 BE auf 4000 BE. Bis zur Inbetriebnahme der Erweiterung war die Warteliste auf ca. 300 Anträge für Neuanschlüsse angewachsen.
18. Dezember – Lich um 50 AE System 50 und 100 AE System 29 mit HDW
20. Dezember – Nenderoth um 150 AE, System 34, 2 WStUe R55 (Wählsternschalter) und 20 ½ GUe (Gemeinschaftsanschlüsse)

 
 

Artikel GAZ vom 12. August 1961

 
 

Artikel GAZ vom 24. August 1961

  Im Fernamt Marburg steigt die Anzahl der Fernplätze in Laufe des Jahres um 6 auf 38. In Limburg wird das Fernamt auf 41 Plätze ausgebaut. In Wetzlar hingegen kommt es zu Reduzierung um 10. Fernplätze. Nach Einführung des SWFD gehen hier die Zahlen der handvermittelten Ferngespräche stark zurück.

Im amtlichen Sprachgebrauch verschwindet die Bezeichnung „Fernamt“ und wird durch „Fernvermittlungsstelle“ ersetzt.

 
 

Artikel GAZ vom 18. November 1961

  2. Oktober – Baubeginn der KVSt und der Verstärkerstelle in der Limburger Marktstraße.

22. Dezember – Erweiterung der Tx-TeilVSt Biedenkopf von bisher 20 auf 40 Beschaltungseinheiten (BE) mit gleichzeitiger Erweiterung der Telegrafen-Übertragungsstelle (TÜSt).

 
 

Das Dillenburger Postamtsgebäude 1961 vor den umfangreichen Umbauarbeiten

 

Statistik 1961

  ÜF-Bereich
(KVSt-Bereich)
Ortsgespräche handverm.
Ferngespräche
SWFD Gespräche
  Gießen 9.362.879 2.628.502 693.511
  Marburg 5.349.962 1.819.791 -.-
  Limburg 4.775.096 2.128.635 -.-
  Wetzlar 4.284.903 335.716 1.904.970
  Frankenberg 1.092.320 534.105 -.-
  Biedenkopf 1.286.968 815.310 -.-
  Weilburg 1.207.214 707.379 -.-
  Dillenburg 2.723.210 1.612.170 295.414

Bereich FA Gießen

  Fernschreibanschlüsse Rundfunkteilnehmer Fernsehteilnehmer

Personalstand
1.1.1961
  392 204.885 69.976 1212

 

letzte Aktualisierung 1.12.2013